Kennt ihr den Jahreszeitentisch? Der Jahreszeitentisch stellt den Verlauf der Jahreszeiten und auch die Feste, die wir im Laufe eines Jahres feiern, dar. Beim Gestalten eines Jahreszeitentisches sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Doch woher stammt die Idee des Jahreszeitentisches und gibt es irgendwelche Dinge zu beachten?
Wir wollen euch ein bisschen davon erzählen.
Der Ursprung des Jahreszeitentisches
Die Idee des Jahreszeitentisches stammt aus der Waldorf-Pädagogik. Der Gedanke dahinter ist es, den Kindern den Verlauf der Jahreszeiten spielerisch näher zu bringen, indem der Tisch immer den Monaten und Festen im Jahr entsprechend geschmückt wird. So können zum Beispiel die vier Jahreszeiten an sich immer das Leitthema sein und dann beispielsweise passend durch ein Häschen im Frühling zum Osterfest oder einen Nikolaus (und dann das Christkind) im Winter zum Weihnachtsfest ergänzt werden. Auch die Geburtstage in der Familie können mit eingebunden werden.
Das Schöne dabei ist, dass der Fantasie dabei keinerlei Grenzen gesetzt sind. Traditionell werden natürliche Materialien (Holz, Stoff, Filz, Steine, etc. ) und Fundtsücke aus der Natur, wie beispielsweise ein besonderes Ästlein für die Gestaltung genutzt.
Wie kann man die Jahreszeiten darstellen?
Die vier Jahreszeiten können zum Beispiel figürlich dargstellt werden. So kann man traditionelle Filzpüppchen selbst machen oder auch kaufen. Frühlig, Sommer, Herbst und Winter werden dabei als Figuren dargestellt, die zu den Jahreszeiten passende Attribute aufweisen. So ist der Frühling ein in grünen Farbtönen gehaltenes Filzpüppchen, das zum Beispiel ein Schneeglöckchen als Hut trägt und der Herbst strahlt beispielsweise in Orange-, Rot- und Brauntönen und trägt Trauben auf dem Kopf. Auch Naturereignisse, wie Morgentau, Sonnenstrahlen oder Frost können in Form von Figuren oder Püppchen dargestellt werde. Wichtel, Tiere und Blümchen zieren den Jahreszeitentisch ebenfalls.
Neben diesen figürlichen Darstellungen finden beispielsweise auch Zahlen, die den Monat anzeigen oder Themenkarten ihren Platz. Dabei können Jahreszeiten- bzw. Themenkarten gekauft werden oder man stellt Postkarten, Grußkarten oder Geburtstagskarten auf.
Diese Tableaus lassen sich wunderbar durch Kerzen oder frische Blümchen abrunden. In der Weihnachtszeit ist es zum Beispiel auch eine schöne Idee, einen kleinen Teller Plätzchen daneben zu stellen.
Aber auch komplett ohne figürliche Darsetllungen gelingt es, Jahreszeitentische zu gestalten!
Und was machen die Kinder mit dem Jahreszeitentisch?
Es ist ganz einfach, einen Jahreszeitentisch zu gestalten und eine wunderbare Beschäftigung für Kinder. Eine Möglichkeit ist es, zunächst gemeinsam mit den Kindern zu besprechen, welche Dinge ihnen zur jeweiligen Jahreszeit in den Sinn kommen. Man erstellt also eine kleine Stoffsammlung bzw. eine Ideenliste und überlegt dann, wo man diese Dinge findet bzw. was man dafür basteln könnte. Manchmal fallen den Kindern auch Haushaltsgegenstände bzw. -utensilien ein, die genutzt werden können: zum Beispiel Watte als Schnee zur Weihnachtszeit oder ein blaues Geschirrtuch als Wasser im Sommer.
Es ist ebenfalls ganz wichtig, nicht dogmatisch zu werden. Alles, was den Kindern zum Thema in den Sinn kommt, darf auf den Jahreszeitentisch.
Weiterhin ermöglicht das Arbeiten am Jahreszeitentisch Reflektionen über die Natur, Naturereignisse, Feste, Bräuche und Traditionen. Hierbei kann man ein kleines Ritual einführen: Man setzt sich einmal in der Woche zusammen, vielleicht sonntags, und liest eine der Jahreszeit (oder dem aktuell dargestellten Fest) entsprechend eine kleine Geschichte vor und spricht dann in der Runde noch ein wenig über das Thema. Wenn man dann noch einen heißen Kakao dabei trinkt und eine Kerze anzündet, kann man so auch einen Tag schön ausklingen lassen.
zur Erinnerung: Ein Fotoalbum
Wir haben noch eine Anregung für euch: Fotografiert doch eure Jahreszeitentische und erstellt dann beispielsweise nach einem Jahr ein Fotoalbum.
Egal, ob der Jahreszeitentisch, wie bei uns, in einer Einrichtung steht oder zuhause bei einer Familie: Für alle, die am Jahresezeitentisch mitgewirkt haben, ist es schön, nochmal nachzusehen, wie man die Jahreszeitentische jeweils gestaltet hat. Vielleicht fällt jemand beim Betrachten noch eine schöne Erinnerung zu einem der Jahreszeitentische ein.