Kunst ist eines der wichtigsten Sprachrohre der Seele. So haben wir bei Thommes Nentwig angeklopft und unter seiner Anleitung unser Garagentor zu einem wahren Kunstwerk gestaltet, um so jeden Tag auf dieses wunderschöne Landschaftsmotiv schauen und uns daran zu erfreuen zu können.
Doch ein weiterer Aspekt war uns beim Projekt "Garagentor" ebenfalls sehr wichtig: Die Kinder sollten etwas von Dauer schaffen, auf das sie mit Stolz zurückblicken können, auch wenn sie unsere Einrichtung einmal verlassen.
Die Idee
Von Anfang an war das karge Garagentor ein kleiner Störfaktor auf unserem schönen Auszeithof. Und da unser Kooperationspartner der Sonnenhof bereits ein wundervolles Kunstprojekt mit dem Vechtarer Künstler Thommes Nentwig erschaffen hat, lag es für uns nahe, auch für dieses Projekt an Thommes Nentwigs Tür anzuklopfen. Der Künstler sagte begeistert zu, und so konnten wir zeitnah das Projekt "Garagentor" beginnen.
Nentwig arbeitet viel mit Kindern und Jugendlichen zusammen und besitzt auch im Umgang mit schwererziehbaren Jugendlichen ein gutes Gespür.
Die Umsetzung
Für das Projekt "Garagentor" suchten wir zwei Freiwillige und schnell meldeten sich zwei unserer Jungs.
Zunächst besprach der Künstler mit den Jungs, wie die Garagentür vorzubehandeln sei und vor allem, wie sie beim malen mit den verschiedenen Ebenen, aufgrund der
Struktur des Garagentors, umgehen sollten. Da die Oberfläche des Tors noch relativ gut erhalten war, waren nur an ganz wenigen Stellen kleine Abschleifarbeiten nötig.
Bei der Wahl des Motivs wies Nentwig darauf hin, dass es sinnvoller und vor allem "nachhaltiger" sei, kein sehr aktuelles Motiv aus der Popkultur zu wählen, da vieles in ein bis zwei Jahren schon nicht mehr "in" sei. So einigten wir am Auszeithof uns gemeinsam auf die zeitlose und warme Landschaftsszene.
Das Ergebnis
Es hat uns sehr viel Spaß gemacht mit Thommes Nentwig zusammenzuarbeiten und wir sind sehr stolz auf das Ergebnis!
Die Bedeutung von Kunst in der Pädagogik
Kunst hat sehr viele Gesichter – auch in der Pädagogik. So gibt es beispielsweise die Theaterpädagogik, das klassiche musizieren, malen und zeichnen, oder auch das Handwerken. Auch Film, Performances oder Plasitken zählen ebenfalls dazu. Hier findet ihr ein Artikel auf "kulturelle Bildung online" zum Thema Kunstpädagogik.
Warum spielt Kunst in der Pädagogik aber so eine große Rolle? Genauso, wie es für Kinder und Jugendliche essenzieller Bestandteil der Wochenplanung ist, sich körperlich zu betätigen und so auch Druck und Stress abzubauen, ist das künstlerische Schaffen ein Ventil für die Seele.
Beim Malen oder Handwerken geht es nicht darum, das ästhetisch ansprechendste oder, sagen wir, dem allgemeinen Geschmack entsprechendste Werk zu gestalten, sondern darum, ohne großes Nachdenken die aktuelle Gemütslage zum Ausdruck zu bringen. Ob abstrakt oder gegenständlich, schwarz-weiß oder in Farbe spielt ebenfalls keine Rolle. Es ist auch egal, ob nach Vorgaben oder einfach frei von der Seele gearbeitet wird. Es ist nur wichtig, den Kindern und Jugendlichen Raum zur Entfaltung zu geben und Anleitung, wenn gewünscht oder erfordert
»In der Kunstpädagogik „geht es um mehr als Kunst, es geht um die ästhetischen Erfahrungsprozesse der Kinder und Jugendlichen – in ihrem Wahrnehmen, Handeln und Denken. Ihnen diese Prozesse zu eröffnen, sie darin zu begleiten und selbständig werden zu lassen, ist Praxis und Konzept des Kunstunterrichts“ (Kirchner/Otto 1998:1)«
Es geht auch darum, den Kindern und Jugendlichen im wahrsten Sinne des Wortes Werkzeug an die Hand zu geben, um ihre Umwelt und Lebenswelt mitgestalten zu können. Dabei wird ihnen die Möglichkeit, einer anderen Art des eigenen Selbst-Ausdrucks gegeben. Dieser Ausdruck des eigenen Selbst ist den Kindern und Jugendlichen oft mit Worten nicht möglich.
Hierzu das Video "Künstlerische Kunstpädagogik // Einführung in die Methoden der Kunstdidaktik"
© 2018 http://www.integrale-kunstpaedagogik.de ein Angebot des Bereichs Gestalten an Grundschulen der Martin-Luther-Universität Halle_Wittenberg, das wir auf youtube
gefunden haben.