Nicht nur der Auszeithof bekommt neue Mitbewohner, sondern auch unser Hühnerhof. So ist der Nachschub an Bio-Frühstückseiern für die Zukunft ebenfalls gesichert und darüber freut sich auch unser Kooperationspartner der Sonnenhof!
Mit den vier frisch geschlüpften Küken bewohnen nun insgesamt acht Hennen, vier Küken und ein Hahn den Hühnerstall. Doch man begegnet bei uns auf dem Hof nicht nur den Hühnern, sondern auch einer Hundedame names Helia. Helia ist ein dunkelgrauer Labrador und eine unserer wichtigsten Mitarbeiter. Denn die tiergestütze Pädagogik ist eine der pädadgogischen Säulen unserer Einrichtung und täglichen Arbeit mit und am Kinde.
Warum tiergestütze Pädagogik?
Tiere sind wunderbare Lebewesen, denn Tiere geben uns Menschen ein unmittelbares und absolut ehrliches Feedback. Und genau diese Kommunikation ohne Umschweife ist es, was Tiere zu wertvollen Helfern der Pädagogik oder auch im therapeutischen Bereich macht. Hier am Auszeithof lernen die Kinder, wie man Tiere versorgt, sich artgerecht um sie kümmert und dass Tiere Lebewesen sind, die man genauso wie die Mitmenschen mit Respekt zu behandeln hat. Wo der Mensch allerdings bereits mit einem bestimmten Ziel an das Kind herantritt oder versucht das Kind von Beginn an in eine bestimmte Richtung zu lenken, ist die Kontaktaufnahme durch ein Tier lediglich von Aktion und Reaktion geprägt. Dabei fordert das Tier keinerlei Zugeständnisse vom Kinde ein, sondern möchte einfach nur spielen oder Zuneigung. Kann das Kind darauf nicht eingehen, so zieht sich ein Tier instinktiv zurück. Übertritt ein Kind bei einer Kontaktaufnahme beispielsweise die Grenzen des Tieres, sei es nun bewusst oder unbewusst, so gibt das Tier hier unmittelbar eine ehrliche Rückmeldung.
Bei der Interaktion zwischen Kind und Tier entsteht im Idealfall eine wunderbare Sache: eine positive Rückkopplung. Das bedeutet, gelingt es dem Kind beispielsweise den Hund mit einem Kommando zum Sitzen zu bringen oder das Pfötchen zu geben, hat das Kind ein Erfolgsrelebnis. Und gerade in der Jugendhilfe treffen wir tagtäglich auf Kinder, die bisher leider zu wenig oder gar keine Erfolgserlebnisse im Leben hatten. Und diese kleinen Dinge stärken die Kinder, geben ihnen Selbstvertrauen und im besten Falle entsteht eine wahre Freundschaft zwischen Kind und Tier.
Das geeignete Tier
Selbstverständlich ist es nicht möglich, jedes Tier für die tiergestützte Pädagogik oder auch Therapie einzusetzen. Gerade Therapietiere durchlaufen eine durchkonzipierte Ausbildung.
Die Tiere sollten ein ruhiges Gemüt im Umgang mit Kindern aufweisen. Dabei müssen sie ein hohes Maß an Gelassenheit und Stressresistenz mitbringen. Auch der Halter der Tiere bzw. der pädagogische Begleiter des Tieres muss die Sprache seines Schützlings kennen, um so eventuellen "Konflikten" vorzubeugen und Kind und Tier gegebenfalls rechtzeitig zu trennen.
Die Tiere haben oft ein bestimmtes Training für die Interaktion mit den Kinder erhalten. Neben den normalen Aufgaben rund um die Tierpflege, wie gassi gehen, gibt es beispielsweise auch die Möglicheit, Bewegunsgspiele gemeinsam mit Kind und Tier zu gestalten.
Die Stiftung Jugendhilfe aktiv hat eine sehenswerte Dokumentation zum Thema "tiergestützte Therapie und Pädagogik" gedreht. Schaut doch mal rein!